Klärmeister Reto Pfendsack führte im Jahr 2023 knapp 40 Gruppen durch
die ARA Reinach.
Was sagt Ihnen der Name «Ente Eva», Herr Pfendsack?
Sie meinen die Entendame, die zehn Jahre bei uns auf der ARA lebte? Ich erzählte
einer Schulklasse von ihr und dass sie kurz nach dem Umbau unseres Teiches
verstorben sei. Nach der Führung schrieben einige Schülerinnen eine Widmung
an Ente Eva in unser Gästebuch.
Sie führen regelmässig Schulkinder aus den acht Verbandgemeinden durch
die ARA. Wie lautet Ihre liebste Kinderfrage?
Vor allem die Primarschüler wollen wissen, wie teuer die Anlage war.
Wie lautet die Antwort?
Ich sage jeweils, die Anlage habe so viel gekostet wie ein durchschnittlicher
Fussballer; dann dürfen die Kinder schätzen. Das richtige Resultat – 37 Millionen
Franken – wurde auch schon erraten.
Neben Schulklassen ziehen Sie auch Vereine und Serviceclubs an. Was interessiert Rotarier und Sportschützen an einer ARA?
Bei Erwachsenen kommen mehr Fragen zum eigentlichen Klärprozess, zu all den Maschinen und Anlagen, mit denen das Wasser zwischen dem Zufluss aus der Kanalisation und dem Abfluss in die Wyna behandelt wird.
Zur Veranschaulichung
der Klärleistung zeige ich jeweils drei Gläser: eines mit Zufluss, eines mit Abfluss
und eines mit Trinkwasser vom Wasserhahn. Dann frage ich die Besucher, ob sie
das Trinkwasser vom Klärwasser unterscheiden können.
Können Sie?
Nein, mit blossem Auge ist kein Unterschied zu erkennen. Damit möchte ich den
Besucherinnen und Besuchern vor Augen führen, welchen Aufwand wir hier
treiben, um unsere Seen und Flüssen als natürliche Lebensräume zu bewahren.
Ein Fixpunkt der zweistündigen Führung ist der Schaukasten mit Gegenständen,
die schon aus dem Abwasser gezogen wurden...
Handys und Unterwäsche fischen wird regelmässig raus. Wir fanden aber auch
schon ein Gebiss im Rechen. Da staunen die Leute schon; genauso wie wenn ich
ihnen erzählen, wie viel Trinkwasser jede und jeder von uns verbraucht: 150 Liter
pro Tag.
Sie führen jede Besichtigung persönlich durch. Ihr Engagement ist beträchtlich.
Macht es auch Spass?
Ich mag den Umgang mit Menschen; privat habe ich jahrelang die Junioren des
FC Gontenschwil trainiert. Aber mir geht es nicht um den persönlichen Spass. Ich
versuche eine Botschaft zu platzieren: Haltet Sorge zu Eurer Umwelt! Wenn der
eine oder andere bei der nächsten Gelegenheit zweimal überlegt, ehe er seine
leere PET-Flasche in der Wyna entsorgt, ist das Ziel erreicht.