Netzelektriker bei der EWS: Volle Spannung

02. September 2024

Aurel Weibel arbeitet als Lernender Netzelektriker bei der EWS Energie AG. Lesen Sie, was ihn an dieser herausfordernden Arbeit am meisten fasziniert.

Text: Simon Eberhard
Bilder: Timo Orubolo
Verteilerkabinen
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Netzelektriker bei der EWS: Frischluft und Spannung.

Er muss nicht bis nach Feierabend warten, um an die frische Luft zu gehen: Für Netzelektriker Aurel Weibel bringt jeder Arbeitstag neue Herausforderungen unter freiem Himmel. Wir haben den 17-jährigen Lernenden aus Beinwil am See bei seiner vielseitigen Arbeit besucht.

Wir treffen Aurel Weibel an einem Montagmorgen fürs Fotoshooting. Auf der Baustelle beim Sonnenberg baut er heute zusammen mit seinen Teamkollegen einen Kabelzug, um zwei Verteilnetzkabinen miteinander zu verbinden. Ihnen – und unserem Fotografen – bleibt das Wetterglück hold. Das ist nicht immer so. Denn als Netzelektriker sind er und seine Kollegen bei jeder Witterung unterwegs.

Elektriker, aber «in gross»

Die Witterung mag manchmal herausfordernd sein. Und doch ist dies einer der Gründe, warum sich Aurel für die Lehrstelle entschieden hat. «Ich suchte einen Beruf, bei dem ich viel draussen bin», erzählt Aurel Weibel. Er absolvierte unter anderem eine Schnupperlehre als Elektriker. «Das Handwerk gefiel mir, aber es war mir irgendwie ein bisschen zu eng, weil man dort vorwiegend drinnen arbeitet», so der 17-Jährige.

«So habe ich mich informiert, ob es diesen Beruf nicht noch in einer umfangreicheren Form gibt, bei der ich auch draussen unterwegs bin und mit Hoch- wie auch Niederspannung arbeite.» Auf diese Weise ist Aurel Weibel auf den Netzelektrikerberuf gekommen und hat bei der EWS Energie AG schliesslich die passende Lehrstelle sowie einen Lehrbetrieb gefunden.

Eine Menge gelernt

Das war vor zwei Jahren. Zwei intensive Jahre, in denen er eine Menge gelernt hat: unter anderem, wie man ein Kabel verlegt und anschliesst, wie man eine Beleuchtung schaltet oder worauf man bei der Stromverteilung im Haus achten muss. «Ich bin jemand, der etwas mehrmals mit eigenen Händen machen muss, damit ich es verstehe», sagt Aurel Weibel. «Die Arbeit ist vielseitig und abwechslungsreich, was ich sehr interessant finde.»

«Die Arbeit ist vielseitig und abwechslungsreich, was ich sehr interessant finde.» Aurel Weibel

«Ein super Typ», findet sein Berufsbildner

Auch der Berufsbildner ist sehr zufrieden mit seinem Schützling. «Aurel ist pünktlich, lernbereit und findet schnell in neue Themen rein, was es auch für mich enorm vereinfacht», sagt Markus Steiger, Teamleiter Technik Energieversorgung. «Ausserdem ist er menschlich einfach ein super Typ.»

Für Steiger, der selbst Netzelektriker gelernt hat, ist die Ausbildung eine Herzensangelegenheit (siehe Interview). «Der Markt ist gross, denn Netzelektriker sind unerlässlich für eine funktionierende Stromversorgung – doch im Moment hat es nicht genügend gute Leute am Markt.» Umso wichtiger sei es deshalb, kompetenten Nachwuchs auszubilden.

«Netzelektriker sind unerlässlich für eine funktionierende Stromversorgung – im Moment hat es nicht genügend gute Leute am Markt.»

Immer parat sein

Aurel Weibel ist nun im dritten und letzten Lehrjahr. Nächsten Sommer steht der Lehrabschluss an. Für die Zeit danach überlegt er sich, die Berufsmatura zu machen. Im Moment steht für den 17-Jährigen aber noch die Gegenwart im Fokus – in einem Beruf, der ihn fordert, ihm aber auch viel gibt. «Als Netzelektriker trägst du eine hohe Verantwortung – du musst immer parat sein und konzentriert arbeiten », sagt Aurel Weibel. «Aber genau deshalb mag ich ihn auch so gerne.»

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    Interview

    Drei Fragen an Markus Steiger, Teamleiter Technik Energieversorgung und Berufsbildner bei der EWS Energie AG

    Markus, du hast früher selbst eine Lehre als Netzelektriker gemacht. Was ist das Wichtigste, was es in diesem Beruf braucht?

    Einerseits braucht es sicher eine gewisse Handfertigkeit, denn Netzelektriker ist ein klassischer Handwerksberuf. Man muss weiter bereit sein, draussen zu arbeiten bei jeder Witterung. Andererseits braucht es aber auch die theoretischen Grundlagen, also das elektrotechnische Know-how. Schliesslich ist auch Teamwork sehr wichtig.

    Was sind die Vorzüge dieses Berufs?

    Er ist enorm vielseitig. Einmal verlegt man ein Kabel in einem Graben, das andere Mal arbeitet man an einer Freileitung am Mast. Als Netzelektriker bist du nicht nur ein Handwerker, sondern bist verantwortlich für ein komplexes System. Die Lehre bei einem Energieversorgungsunternehmen bietet zudem ein gutes Umfeld, das sich viel Zeit nimmt für die Schulung. Und nicht zuletzt bietet der Beruf sehr gute Aussichten am Arbeitsmarkt.

    Heute bildest du selber Netzelektriker aus. Was gefällt dir an der Zusammenarbeit mit Lernenden?

    Es ist spannend, interessierten jungen Menschen etwas zu vermitteln, und es motiviert mich zu sehen, wie sie Fortschritte machen. In meiner Rolle als Berufsbildner bringe ich den Lernenden etwas bei, lerne gleichzeitig aber auch selbst dazu. Denn durch das Lehren setze ich mich immer wieder mit dem Thema auseinander. So fördere ich mich in einem gewissen Sinn auch selbst.

    Worauf legst du bei der Ausbildung den Fokus?

    Die Ausbildung fordert viel von den Lernenden. Mir ist es wichtig, sie eng dabei zu begleiten, beispielsweise in der Kursvorbereitung. Ich lege persönlich Wert darauf, den Lernenden Know-how mit auf den Weg zu geben, von dem sie später profitieren – egal, ob sie nach Lehrabschluss in unserem Unternehmen bleiben oder an einem anderen Ort unterkommen. Denn gute Netzelektriker sind gefragt. Davon profitieren wir letztendlich alle.

    Netzelektriker
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    Gutes Team
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