Netzelektriker bei der EWS: Frischluft und Spannung.
Er muss nicht bis nach Feierabend warten, um an die frische
Luft zu gehen: Für Netzelektriker Aurel Weibel bringt jeder Arbeitstag neue
Herausforderungen unter freiem Himmel. Wir haben den 17-jährigen Lernenden aus
Beinwil am See bei seiner vielseitigen Arbeit besucht.
Wir treffen Aurel Weibel an einem Montagmorgen fürs
Fotoshooting. Auf der Baustelle beim Sonnenberg baut er heute zusammen mit
seinen Teamkollegen einen Kabelzug, um zwei Verteilnetzkabinen miteinander zu
verbinden. Ihnen – und unserem Fotografen – bleibt das Wetterglück hold. Das
ist nicht immer so. Denn als Netzelektriker sind er und seine Kollegen bei
jeder Witterung unterwegs.
Die Witterung mag manchmal herausfordernd sein. Und doch ist
dies einer der Gründe, warum sich Aurel für die Lehrstelle entschieden hat.
«Ich suchte einen Beruf, bei dem ich viel draussen bin», erzählt Aurel Weibel.
Er absolvierte unter anderem eine Schnupperlehre als Elektriker. «Das Handwerk
gefiel mir, aber es war mir irgendwie ein bisschen zu eng, weil man dort
vorwiegend drinnen arbeitet», so der 17-Jährige.
«So habe ich mich informiert, ob es diesen Beruf nicht noch
in einer umfangreicheren Form gibt, bei der ich auch draussen unterwegs bin und
mit Hoch- wie auch Niederspannung arbeite.» Auf diese Weise ist Aurel Weibel
auf den Netzelektrikerberuf gekommen und hat bei der EWS Energie AG
schliesslich die passende Lehrstelle sowie einen Lehrbetrieb gefunden.
Das war vor zwei Jahren. Zwei intensive Jahre, in denen er
eine Menge gelernt hat: unter anderem, wie man ein Kabel verlegt und
anschliesst, wie man eine Beleuchtung schaltet oder worauf man bei der
Stromverteilung im Haus achten muss. «Ich bin jemand, der etwas mehrmals mit
eigenen Händen machen muss, damit ich es verstehe», sagt Aurel Weibel. «Die
Arbeit ist vielseitig und abwechslungsreich, was ich sehr interessant finde.»
«Die Arbeit ist vielseitig und abwechslungsreich,
was ich sehr interessant finde.» Aurel Weibel
Auch der Berufsbildner
ist sehr zufrieden mit seinem Schützling. «Aurel ist pünktlich, lernbereit
und findet schnell in neue Themen rein, was es auch für mich enorm vereinfacht»,
sagt Markus Steiger, Teamleiter Technik Energieversorgung. «Ausserdem ist er menschlich
einfach ein super Typ.»
Für Steiger, der selbst Netzelektriker gelernt
hat, ist die Ausbildung eine Herzensangelegenheit (siehe Interview). «Der Markt
ist gross, denn Netzelektriker sind unerlässlich für eine funktionierende
Stromversorgung – doch im Moment hat es nicht genügend gute Leute am Markt.»
Umso wichtiger sei es deshalb, kompetenten Nachwuchs auszubilden.
«Netzelektriker sind
unerlässlich für eine funktionierende Stromversorgung – im Moment hat es nicht
genügend gute Leute am Markt.»
Aurel Weibel ist nun
im dritten und letzten Lehrjahr. Nächsten Sommer steht der Lehrabschluss an.
Für die Zeit danach überlegt er sich, die Berufsmatura zu machen. Im Moment
steht für den 17-Jährigen aber noch die Gegenwart im Fokus – in einem Beruf,
der ihn fordert, ihm aber auch viel gibt. «Als Netzelektriker trägst du eine
hohe Verantwortung – du musst immer parat sein und konzentriert arbeiten »,
sagt Aurel Weibel. «Aber genau deshalb mag ich ihn auch so gerne.»
Drei Fragen an Markus Steiger, Teamleiter Technik Energieversorgung und Berufsbildner bei der EWS
Energie AG
Markus, du hast
früher selbst eine Lehre als Netzelektriker gemacht. Was ist das Wichtigste,
was es in diesem Beruf braucht?
Einerseits braucht
es sicher eine gewisse Handfertigkeit, denn Netzelektriker ist ein klassischer Handwerksberuf.
Man muss weiter bereit sein, draussen zu arbeiten bei jeder Witterung.
Andererseits braucht es aber auch die theoretischen Grundlagen, also das
elektrotechnische Know-how. Schliesslich ist auch Teamwork sehr wichtig.
Was sind die
Vorzüge dieses Berufs?
Er ist enorm
vielseitig. Einmal verlegt man ein Kabel in einem Graben, das andere Mal
arbeitet man an einer Freileitung am Mast. Als Netzelektriker bist du nicht nur
ein Handwerker, sondern bist verantwortlich für ein komplexes System. Die
Lehre bei einem Energieversorgungsunternehmen bietet zudem ein gutes Umfeld,
das sich viel Zeit nimmt für die Schulung. Und nicht zuletzt bietet der Beruf sehr
gute Aussichten am Arbeitsmarkt.
Heute bildest du
selber Netzelektriker aus. Was gefällt dir an der Zusammenarbeit mit Lernenden?
Es ist spannend,
interessierten jungen Menschen etwas zu vermitteln, und es motiviert mich zu
sehen, wie sie Fortschritte machen. In meiner Rolle als Berufsbildner bringe ich
den Lernenden etwas bei, lerne gleichzeitig aber auch selbst dazu. Denn durch
das Lehren setze ich mich immer wieder mit dem Thema auseinander. So fördere
ich mich in einem gewissen Sinn auch selbst.
Worauf legst du
bei der Ausbildung den Fokus?
Die Ausbildung
fordert viel von den Lernenden. Mir ist es wichtig, sie eng dabei zu begleiten,
beispielsweise in der Kursvorbereitung. Ich lege persönlich Wert darauf, den
Lernenden Know-how mit auf den Weg zu geben, von dem sie später profitieren –
egal, ob sie nach Lehrabschluss in unserem Unternehmen bleiben oder an einem
anderen Ort unterkommen. Denn gute Netzelektriker sind gefragt. Davon
profitieren wir letztendlich alle.