Eine Geschichte von Kupfer und Glas

01. Juni 2024

Das HFC-Netz der EWS bietet eine Top-Infrastruktur. Lesen Sie, wie EWS das klassische Kabelnetz ein zu einem modernen Kommunikationsnetz umgebaut hat.

Kommunikationsnetz
Kommunikationsnetz

Vor rund 20 Jahren übernahm die EWS Energie AG von einer lokalen Genossenschaft das TV-Netz. Aus dem klassischen Kabelnetz ist ein modernes Kommunikationsnetz geworden. Ein Blick in die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft.

Wer zu Fuss, per Velo oder mit dem Auto von Menziken via Trolerhof hinauf in das Gebiet Lüsch im Kanton Luzern unterwegs ist, trifft dort auf einen auffälligen Gittermast. Dieser diente in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als sogenannte Kopfstation für das Radio- und TV-Netz im Wynental. Via Parabolspiegel gelangten die Signale von Satelliten zum Turm, von wo sie über ein regionales Netz bis in die Haushalte übertragen wurden.

Betrieben wurde dieses Netz von der Genossenschaft Kabel-TV-Anlage Lüsch. Eine Leitung bauen konnte jeder, der sich an dieser Genossenschaft beteiligte und über das nötige Kleingeld verfügte.

Altes Kabelnetz umgebaut

Über Jahrzehnte sorgte das Netz der Kabel-TV-Anlage Lüsch dafür, dass die Signale aus aller Welt ins Wynental gelangten. An seine Grenzen gelangte es erst, als Anfang der 2000er-Jahre auch Internetsignale über das Kabelnetz übertragen wurden.

Dafür war das alte Netz nicht mehr ausgelegt. Deshalb beschloss die Genossenschaft 2003, ihr Netz an die EWS zu verkaufen. Diese unterzog es einer Rundumerneuerung und baute es in den letzten zehn Jahren zu einem modernen HFC-Netz (siehe Box) um.

Kleines Netz-Glossar

Koaxialnetz («Kupfernetz»): Das klassische Kabelfernsehnetz, das ursprünglich zur Übertragung von TV-Signalen genutzt wurde. Die Übertragung der Signale erfolgt elektrisch über sogenannte Koaxialkabel.

Fiber to the Home (FTTH): Ein Netz aus Glasfaser, das bis in die einzelnen Haushalte reicht. Die Übertragung der Signale erfolgt optisch über Lichtwellenleiter.

Hybrid Fiber Coax (HFC): Ein Telekommunikationsnetz, das Glasfaser- und Koaxialnetz kombiniert. Meist werden dabei die optischen Signale via Glasfaser von der Kopfstation zu Verteilpunkten verteilt, wo sie in elektrische Signale umgewandelt und via Koaxialkabel weiter in die Haushalte übertragen werden.

Störungen erkennen, bevor sie sich ausweiten

«Insgesamt sind heute wohl ungefähr 200 bis 300 Kilometer Kabel verlegt», schätzt Roger Bucher. Zusammen mit seinem Kollegen Amel Softic ist er bei der EWS für den Unterhalt des Netzes zuständig. Dies umfasst die 24-Stunden-Überwachung mithilfe einer Software und das Beheben von allfälligen Störungen. Solche treten beispielsweise ein, wenn ein Kabel durch Bauarbeiten beschädigt wird.

«Das Wichtigste dabei ist, Störungen zu erkennen, bevor sie sich ausweiten und grössere Ausfälle zur Folge haben», erklärt Roger Bucher. So ist es möglich, die meisten Störungen zu beseitigen, bevor die Kundinnen und Kunden etwas davon bemerken.

«Insgesamt sind heute wohl ungefähr 200 bis 300 Kilometer Kabel verlegt.»

Roger Bucher, Mitarbeiter Anlagen und Netze EWS Energie AG.

Kupfernetz bleibt konkurrenzfähig

Wenn es um moderne Kommunikationsnetze geht, kommt heute meist schnell der Begriff Glasfaser ins Spiel. «Doch bereits unser jetziges Netz ist in der Lage, bis zu ein Gigabit pro Sekunde zu übertragen», sagt Roger Bucher. «Viele Kunden brauchen heute nur 20 bis 30 Prozent dieser Leistung – da ist also immer noch Potenzial nach oben.»

Selbst für Anwender, die auf eine hohe Datengeschwindigkeit angewiesen sind wie beispielsweise ein Kino, reicht diese Leistung. Laut Bucher ist deshalb das Kupfernetz noch längst kein Auslaufmodell. «Es ist heute noch absolut konkurrenzfähig.»

Telekom- mit Energiedienstleistungen kombinieren

Trotzdem befasst sich die EWS mit der Zukunft, wie auch Thomas Mesmer bestätigt. «Wir werden die Telekomdienstleistungen immer stärker mit erweiterten Energiedienstleistungen kombinieren, beispielsweise bei Smart Homes», gibt der EWS-CEO einen Ausblick. «Natürlich setzen wir uns in diesem Zusammenhang schon heute mit den neuen Technologien wie Fiber to the Home (FTTH) auseinander.»

«Wir setzen uns schon heute mit den neuen Technologien wie Fiber to the Home auseinander.»

Thomas Mesmer, CEO EWS Energie AG

Lokale und kundennahe Betreuung

Das HFC-Netz der EWS Energie AG wird noch für viele Jahre zuverlässige Dienste leisten. Dank dieser Top-Infrastruktur und der Partnerschaft mit Quickline bietet die EWS eine lokale, kundennahe Betreuung im Shop mitten im Zentrum von Reinach und einen unkomplizierten Support. Der Sendemast im Gebiet Lüsch hat indes seinen einst wichtigen Status als Signalempfänger für das TV-Netz verloren. Heute, wo die TV-Signale längst via Lichtwellenleiter übertragen werden, dient er nur noch als Funkverstärker. Und natürlich als Zeitzeuge einer bewegten Vergangenheit.

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